Speicherplatzmanagement

Mit der wachsenden Bedeutung der eigenen Homepage und auch Cloud-Funktionen wächst auch der Bedarf an Webspace / Speicherplatz und somit auch die damit verbundenen Gefahren.

Der Bedarf an Speicherplatz (Webspace) hat im Gegensatz zu früher viel an Bedeutung gewonnen. CMS- und Cloud-Systeme - wie z.B. Weblication® mit seinen CMS, Cloud- und SEND-Funktionen - liefern den Benutzern komfortable Lösungen, um Dateien und Informationen über einen Webserver verfügbar zu machen. Ob dies in einem geschützten Bereich (Stichwort: Personalisierung) erfolgt, oder frei für die Seitenbesucher verfügbar ist, macht für den genutzten Webspace keinen Unterschied.

Diese Möglichkeiten und Mittel führen im Laufe der Zeit in den meisten Fällen zu einem wachsenden Speicherplatzbedarf, welcher je nach Hosting-Paket und Server irgendwann einmal an seine Grenzen stösst.

Dieser Artikel soll die Vorteile, Nachteile, Gefahren und Lösungsansätze im allgemeinen und speziell auf Weblication® bezogen aufzeigen, um Probleme frühzeitig erkennen und angehen zu können.

Allgemeines zum Thema Speicherplatz / Webspace

Der Speicherplatz (auch Webspace genannt) stellt den physikalisch auf einem Server verfügbaren Platz für Dateien (und Verzeichnisse) dar. In der Regel ist dieser in Shared-Hosting-Paketen weitaus geringer, als auf eigenen Servern (Managed Server, Reseller Server, etc.) und kann im Megabyte (MB) oder auch Gigabyte (GB) Bereich liegen.

Beim zur Verfügung gestellten Webspace kann es sich um ein fixes und nicht überschreitbares Limit oder um eine dynamische Skalierung handeln. In letzterem Fall kann der eigentlich verfügbare Speicherplatz (zumindest temporär) überschritten werden und es erfolgt lediglich eine Benachrichtigung.

Klären Sie daher mit dem Provider bzw. Serververantwortlichen ab, welche Möglichkeiten es gibt.

Weblication® CMS benötigt übrigens rein für die Software ( /weblication unterhalb DocRoot) nach Erstinstallation lediglich um die 100 MB an Speicherplatz / Webspace.
Hinzu kommen dann bei Betrieb von Projekten meist z.B. temporäre Dateien, Backups, etc. und natürlich die Projektdateien/-verzeichnisse, ggf. Cloud-Dateien, etc.

Überschreiten des verfügbaren Webspace

Das Limit des verfügbaren Webspace kann je nach Hosting-Paket und Vorgang mehr oder weniger schnell erreicht sein. So kann ein stetiger Ausbau des Internet-Projektes langsam den Webspace füllen, beim Hochladen von grösseren Dateien aber auch recht rasch zum Erreichen des Limits führen. Hinzu kommen Möglichkeiten und Funktionen der Software, welche durch Kopieren, Backups, etc. rasch die Anzahl an Dateien und die Datenmenge vervielfachen können.

In Shared-Hosting-Paketen wird ein Limit des Webspace in der Regel über die Datenmenge gesetzt (z.B. maximal 2 GB Webspace). Ein Limit kann aber auch zur Anzahl der Dateien gesetzt werden (z.B. maximal 262.144 Dateien).

Mögliche Auswirkungen

Tritt der Fall ein, daß der Speicherplatz des Hosting-Paketes bzw. des Servers komplett ausgeschöpft ist, können keine neuen Dateien angelegt werden, also meist auch keine temporären Dateien mehr geschrieben werden.
Dies kann u.a. folgende Auswirkungen haben:

  • CMS-Login nicht mehr möglich
  • Seitenaufruf bringt (PHP-) Fehlermeldung bzw. leere Seite
  • etc.

Maßnahmen

Eine Standardlösung für alle Fälle gibt es leider nicht. In der Regel hilft aber im ersten Schritt entweder ein Hochsetzen des verfügbaren Webspace oder ein Löschen nicht (mehr) benötigter Dateien (z.B. temporäre Dateien, lokal schon gesicherte Backup-Archive, etc.).

Nachfolgend werden allgemeine Lösungswege aufgezeigt, die schon vor Erreichen des Limits präventive Maßnahmen anführen.

Lösungswege zum Speicherplatzmanagement

Weblication® verfügt über diverse Werkzeuge und Techniken, um schon im Vorfeld für eine Reduzierung der Datenmenge zu sorgen bzw. Wege der Kontrolle und Überwachung zu haben.

Bewusstsein beim Kunden / Redakteur sensibilisieren

Auch wenn es mitunter die schwierigste Aufgabe ist, so sollte in erster Linie beim Kunden, bei den CMS-Redakteuren das Bewusstsein geschaffen werden, "verantwortungsvoll" mit den Daten umzugehen. Hier geht es in erster Linie schon darum, welche Dateien in welcher Dateigröße auf den Server geladen werden. Es geht aber auch um die weitere Pflege des Datenbestandes, zu der auch ein guter Blick auf die abliegenden Daten gehört.
Oft sammeln sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl an Dateien an, welche von Zeit zu Zeit wieder gelöscht werden können - ggf. sogar in Hinblick auf Datenschutz bzw. veraltete Hinweise auch gelöscht werden sollten/müssen.

Hochladen: Große Dateien herunterrechnen oder nicht erlauben

Bezogen auf Bilder (jpg, jpeg, png, gif) bietet Weblication® über Verzeichnisereignisse die Möglichkeit, die Dateien schon vor dem Hochladen auf eine definierte Breite herunterzurechnen und somit die Dateigröße zu reduzieren (siehe DEV-Artikel).
In den Verzeichniseinstelllungen (Hochladen) kann zudem  im Feld "Maximale hochladbare Dateigrösse" angegeben werden, wie groß eine hochzuladende Datei maximal sein darf.

Denkbar ist über die Verzeichniseinstellungen auch der Einsatz der Verzeichnisereignisse, um vor oder nach dem Upload selber über Skripte oder Benachrichtungen Maßnahmen vorzunehmen.

Weiteres Werkzeug: Große Verzeichnisse finden

Ab CMS-Version 13.x steht über die weiteren Werkzeug das Werkzeug "Große Verzeichnisse finden" zur Verfügung.
Dies ermöglicht Ihnen die Anzeige der Verzeichnisse, die mehr als 1 MB Größe benötigen und somit einen schnellen Überblick, wo sich Daten ggf. anhäufen (Verzeichnisse mit vielen (großen) Binär-Dateien, z.B. auch der Papierkorb eines Projektes usw.).

Tipp:
Das Werkzeug können Sie z.B. auch einmal über das Softwareverzeichnis, also:
  /weblication
laufen lassen, um zu sehen, ob ggf. eine große Datenmenge zu Backups, temporären Dateien, etc. vorliegt.

Cron-Skripte zur Prozess-Automatisierung einsetzen

Ab CMS-Version 14.x lassen sich Cron-Skripte nutzen, über welche u.a. Aufgaben wie diese durchgeführt werden können:

  • Allgemeine Aufräumarbeiten
  • Überwachung des noch verbleibenden Speicherplatzes
  • Automatische, rotierende Backups
  • etc.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Online-Dokumentation zu Cron-Skripte und im Blog.

Weitere / Individuelle Prüfroutinen

Auf Basis der genannten Werkzeuge und Funktionen sind weitere Prüfroutinen denkbar, welche Sie über eigene Skripte umsetzen können - ggf. auch im Zusammenspiel mit vom Provider / Serveradmin bereitgestellten Funktionen.

Die genannten Möglichkeiten veranschaulichen Szenarien und Lösungen, welche individuell variieren können und ggf. einer ständigen Überwachung und Optimierung bedarf.
So kann es in einem Fall ausreichen, den Webspace immer ausreichend mit "Luft nach oben" zu bestücken. Im anderen Fall kann durch Upload riesiger Dateien (z.B. Gigabyte große Videos, Archive, etc.) oder Anlegen von Backups bzw. Kopieren von Verzeichnissen "viel Luft nach oben" auch trotzdem schnell aufgebraucht sein.